Winter 11 - Populus x canadensis

Schwarz-Pappeln und die viel häufigeren Hybrid-Pappeln, Populus x canadensis, zeichnen sich im Alter durch eine extrem grobe, sehr tief eingerissene Borke aus. Die großen Rippen der Borke verlaufen meist schräg, wellig, teils sich kreuzend vernetzt; und es wird behauptet, die echten Schwarz-Pappeln, Populus nigra, würden dieses letzte Merkmal viel ausgeprägter zeigen. Das möchte ich nicht beurteilen, da ich eine alte, sichere Populus nigra noch nie gesehen habe; ich kenne nur einzelne Pappeln, die verschiedene, vermeintlich charakteristische Merkmale zeigen. Nach meinem Kenntnisstand ist eine eindeutige Unterscheidung nur mit biochemischen Methoden möglich.

Aber unabhängig von dieser Diskussion habe ich mir einmal die Borke einer alten Pappel - geschätzt 5 m Umfang - näher angesehen und die Vielfalt der Strukturen versucht zu zeigen.







Kommentare

  1. Guten Tag,

    Schwarz-Pappeln und Hybrid-Pappeln unterscheiden sich im Habitus. Schwarz-Pappeln sind wesentlich knorriger und unregelmäßiger in der Krone und die Triebe sind insgesamt nicht so steil wie bei den Hybrid-Pappeln. Desweiteren werden Schwarz-Pappeln im Gegensatz zu den Hybrid-Pappeln nicht von Misteln befallen. Hier im Mitteldeutschen Raum wo die Mistel starb verbreitet ist, kann man zumindest von weitem schon ausschließen, dass es eine Schwarz-Pappel ist.

    Beste Grüße Gereon

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    1. Hallo Gereon,
      Danke für den Kommentar!
      Ich kenne auch das Merkmal der Mistel-Verbreitung zur Unterscheidung.
      Ich kenne am Niederrhein sehr viele Pappeln. Einige sind - zum Teil sehr stark - mit Misteln befallen, die ich danach für Hybrid-Pappeln halten würde. Sie unterscheiden sich in der Wuchsform nicht von benachbarten nicht-befallenen Pappeln. Die Unterschiede in der Wuchsform, die es teils gibt, führe ich mehr auf die Einzelstellung (= breiter ausladend) oder Reihen-/Gruppenpflanzung (= schmaler) zurück.
      Ein weiteres Merkmal ist für mich die Blattform: große, eher dreieckige Blätter sind eher Hybrid-Pappeln, kleinere, eher trapezförmige Blätter sind eher Schwarz-Pappeln. Aber die Blattform variiert teils auch je nach Position im Baum.
      Ein weiteres Merkmal sollen Blattstiel-Gallen sein, die nur bei Schwarz-Pappeln auftreten sollen (die hier in der Region wohl noch nie gesehen habe).
      Nach diesen ganzen Merkmalen komme ich zu vielen Pappeln, die ich für sichere Hybrid-Pappeln halte und zu einzelnen, die ich für mögliche Schwarz-Pappeln halte.
      Die meisten Pappeln hier am Niederrhein schätze ich für 60 bis maximal 100 Jahre alt; daher dürfte es sich dabei praktisch ausschließlich um Hybrid-Pappeln handeln.
      Gezielte Pflanzungen von Schwarz-Pappeln gibt es hier wohl seit ca. 10 bis 20 Jahren.
      Da sich die Hybrid-Pappeln auch reichlich generativ vermehren, ist natürlich auch mit der Variationsbreite aller Merkmale zu rechnen, dass immer mal einzelne nigra-Merkmale stärker durchschlagen.
      Als Schwarz-Pappel-Kandidaten sehe ich daher vor allem sehr alte (> 100 Jahre) und entsprechend mächtige Exemplare, in der Regel in Einzelstellung!

      Gerade weil ich auch schon manches zu den Thema gelesen habe, prüfe ich bei vielen Bäumen die verschiedenen Merkmale und finde es unbefriedigend, zu keinem sicheren Ergebnis kommen zu können!

      Viele Grüße
      Stefan

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