Gespensterbuchen, Kopfbuchen - Fagus sylvatica

Auf dem Venusberg bei Bonn gibt es eine größere Zahl von Kopfbuchen, sie werden auch teils als Gespensterbuchen bezeichnet.
In früheren Jahrhunderten - noch zumindest bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts - war die Waldweide eine verbreitete Form der Viehhaltung. Hier wurden - zumindest auch - Rinder zur Weide in den Wald geschickt. Sie fraßen natürlich nicht nur Bodenvegetation sondern auch junge Zweige und Blätter der Bäume. Da man die Bäume gleichzeitig als Lieferanten für Brennholz regelmäßig beschneiden wollte, musste man vermeiden, dass anschließend der Neutrieb abgefressen wird.

Dein einfache Lösung war, die Bäume in etwa 2 m Höhe zu kappen, außerhalb der Reichweite des Weideviehs. Auf diese Weise bildete sich durch wiederholtes Kappen und Neutrieb eine kopfartige Verdickung, aus der die Neutriebe sprossen.
Dass dies offenbar noch im Jahr 1900 üblich war, zeigt ein Bild, das im Haus der Natur auf dem Venusberg gezeigt wird:

Die Bäume waren damals noch recht jung und offenbar für diese Nutzung gepflanzt.
Seitdem sind sie allerdings stark überaltert; die Triebe aus dem Kopf sind sehr stark geworden, die Kronen werden instabil und brechen auseinander. Heute sieht man eigentlich nur noch Relikte und Ruinen, viele sind im Laufe der Jahrzehnte verschwunden.











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